Obst- und Gartenbauverein Kösching e.V.
Ingolstädter Str. 71
85092 Kösching

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Der Obst- und Gartenbauverein Kösching hielt seine traditionelle Herbstversammlung im Hotelgasthof Amberger. Vorsitzender Wolfgang Danner berichtete vor den zahlreich erschienen Mitgliedern und Interessenten über die Vereinsaktivitäten des abgelaufenen Jahres. Ein großer Erfolg sei das Christbaum-Schredderfest beim Mosthäusl gemeinsam mit den Tell-Schützen gewesen. Der Erlös ging mit einer Spende von 1315 Euro an „Sternstunden“. Diese Aktion werde am Samstag, 11. Januar 2025, unter Leitung des Zweiten Vorsitzenden Fred Amann erneut durchgeführt. Weitere wichtige Aktivitäten waren die Pflege der Streuobstwiesen, zwei Obstbaumschnittkurse (Frühjahrsschnitt- und Sommerkurs) mit Baumwart Josef Zellner, eine Führung im Arzneipflanzengarten des Medizinhistorischen Museum Ingolstadt, die Aktion „Saubere Landschaft“ der Gemeinde sowie eine Blumenzwiebelpflanzaktion mit der Realschule, wobei 2700 Zwiebeln unter Anleitung von Vera Haag und Irmi Danner gepflanzt wurden. In der Mosterei hatten Schichtleiter Werner Lechner und sein Team in dieser Saison alle Hände voll zu tun. Zu den absoluten Höhepunkten zählten die Gestaltung des Bürgerfestes und die viertätige Reise ins Ruhrgebiet. Fred Amann wies auf anstehende Veranstaltungen hin, wie „Sauerkraut selbstgemacht“ unter Anleitung von Karin Eichinger und dem Faschingsumzug, an dem sich der Gartenbauverein wieder beteiligen werde. Besonders erfreut waren Danner und Amann über die Nominierung des Vereins zum „Bayerischen Biodiversitätspreis 2024“ aufgrund vielfältiger Aktionen im Bereich Naturschutz.
Einleitend zum Fachvortrag „Gestaltung von naturnahen Gärten“ von Dieter David vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz betonte Wolfgang Danner, die großen Anliegen des OGV Kösching seien es, die Mitglieder zu gartenbaulichen Fachthemen zu informieren, sowie den Umweltschutz und die Landespflege zu fördern. Und Dieter David legte in einem engagierten Vortrag gleich los: Naturnah bedeute Gestaltung und Pflege des Gartens mit der Natur und den ihr eigenen Gesetzen und nicht gegen sie. Keineswegs sei damit aber gemeint, dass alles wild durcheinander wuchern müsse, so David. Heimische Pflanzen seien an den Boden und die vorherrschenden Klimaverhältnisse der Region an besten angepasst. Arten wie Wiesen-Flockenblume, Skabiosen-Flockenblume, Karthäuser- und Pfingstnelke, Sand-Thymian, Wiesensalbei, Wicken, ästige Graslilie, Nachtkerze oder Königskerze kämen auch mit wechselnden Wetterbedingungen gut zurecht. Klassiker eines wilden Gartens seien zweifelsohne Brennnesseln und Disteln. Doch gäbe es zahlreiche Alternativen, die ebenfalls wahre Insektenmagneten wären. Salbei, Minze, Schnittlauch, Oregano und Melisse seien nicht nur im Kräutergarten beliebt – sie zögen auch viele Schmetterlinge und Wildbienen an. Insgesamt informierte Dieter David in einem umfassenden Vortrag im jahreszeitlichen Verlauf im Schwerpunkt Blumenwiese und trockene Bereiche mit zahlreichen Bildern und Beispielen über kreative Gestaltungsmöglichkeiten. Wenn Schotterflächen gewünscht seien, dann nur ohne Folie bitte und mit insektenfreundlicher Bepflanzung. Auch hätten Gifte und torfhaltige Produkte seiner Meinung nach im Garten nichts mehr verloren. Und er schloss mit einem Appell: „Als Gärtner haben wir es in der Hand, wie unser eigenes Stück Natur aussehen soll. Wählen wir wilde, heimische Arten? Dann werden wir belohnt: durch satte Düfte, leuchtende Blüten und einer vielfältigen Fauna, die staunen lässt.“

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